Acid Jazz Radio DJ-Profil

Gilles Peterson

Gilles Peterson ist ein britischer DJ und Musiklabel-Betreiber. Geboren in Frankreich wuchs Peterson in Süd-London auf. Peterson prägte Mitte der 1980er-Jahre den Begriff Acid Jazz* für einen Musikstil, der stark vom Jazz und Funk der 1970er Jahre beeinflusst war. Gemeinsam mit Eddie Piller gründete er 1988 das Label Acid Jazz Records. 1990 verließ er Acid Jazz Records und rief das Label Talkin’ Loud ins Leben, das Künstler wie Courtney Pine, MJ Cole, The Young Disciples, Reprazent, 4Hero, Incognito, Terry Callier und Galliano unter Vertrag nahm.

Als DJ präsentierte er von 1980 bis 1991 eine bekannte Clubnacht in Camden, London, wo unter anderem zu einer Mischung aus Jazz und Hip-Hop Jazztänzer in Anzügen und Hüten auftraten. Seine erste Anlaufstelle auf dem europäischen Festland war der hippe Musik-Club "Beat Box" in Wuppertal-Elberfeld. Hier legte er jeden Monat auf und sorgte dafür, dass Galliano, The Young Diciples, Incognito und Jamiroquai Gigs außerhalb Englands hatten.

Seit 1998 präsentiert er die Radiosendung "Worldwide" auf BBC Radio 1. Zusätzlich produziert Peterson für verschiedene Radiostationen in 15 Ländern, darunter Radio Multikulti (RBB) und FM4 (ORF), eine internationale Version der "Worldwide-Show". Sein musikalisches Spektrum umfasst Dub, Reggae, Jazz, Nu Jazz, Broken Beat, House, Drum’n’Bass und Hip-Hop.

Gilles Peterson bereist als DJ die Welt und ist seiner Heimat trotzdem tief verbunden. Sein 2006 gegründetes Label Brownswood Recordings hat er nach der Straße benannt, in der er wohnte, bis die Plattensammlung zu groß für seine Wohnung wurde. Brownswood Recordings sei "die Londoner Indie-Plattenfirma des weltenbummelnden Lieferanten aller seelenvollen und inspirierten Klänge", heißt es auf der Website des Labels.

* Im Internet ist auf vielen Seiten zu lesen, dass die Prägung des Begriffs "Acid Jazz" durch Peterson nicht belegt sei. Dazu sagt er selbst in einem Interview mit dem Spiegel (2000):

So um 1987 herum war ich DJ in der Londoner Soulszene und legte damals zusammen mit Paul Oakenfold, Pete Tong und Danny Rampling auf, die heute in den Mainstreamclubs Englands zu den prominentesten DJs gehören. Die entdeckten damals eine Musik für sich, die sie "Acid House" nannten. Ich blieb bei meinem etwas abseitigen Funk, Rare Groove und Jazz - und nannte das als Gag einfach "Acid Jazz". Das Label war dann mehr eine natürliche Weiterentwicklung meiner Aktivitäten, weil ich neben dem DJ-ing auch für Plattenfirmen wie Blue Note gearbeitet habe. Mit irgendeiner Vision, ein neues musikalisches Genre verbreiten zu wollen, hatte das nichts zu tun - ich hielt das mit dem Label einfach für eine gute Idee, weil ich mir so keinen richtigen Job suchen musste. Erst ein paar Jahre später habe ich das dann wirklich Ernst genommen.
Interview im Spiegel vom 5.6.2000: "Ich würde es eher Soul nennen..."

Ich werde meinen Radiosender jetzt aber nicht umbenennen ...

Acid Jazz Radio Sendungen

Die Klassiker des Acid Jazz vom gleichnamigen Label spielt Acid Jazz Radio in den Sendungen "The Roots of Acid Jazz and Classics", und "Lounge Jazz" sowie natürlich in der Basisplaylist. Außerdem im Programm zu hören sind Künstler der Labels Talkin´ Loud (z. B. Incognito) und Brownswood Recordings (z. B. José James).

Discographie:

Siehe Gilles Peterson bei Discogs.com

Links:

Gilles Peterson Worldwide offizielle Website
Worldwide Festival
Brownswood Recordings (Bandcamp)
Acid Jazz Records

Videos:

Youtube-Channel von Gilles Peterson

Quellen:

Wikipedia (de), Wikipedia (en)